"Shinrin Yoku" - Die japanische Kunst des Waldbadens. Die beste Therapie für innere Ruhe, erholsamen Schlaf und ein starkes Immunsystem.
Ich werde heute an einem Waldbaden Workshop teilnehmen und bin schon soooooooo gespannt darauf. Mit einigen anderen Teilnehmern treffen wir uns mit der Expertin Monika Ramoser. Was es damit auf sich hat, weiß ich auch noch nicht genau, aber gerne lass ich mich überraschen.
Monika erklärt: „Shinrin Yoku“ kommt aus Japan und ist hier bekannt unter dem Namen Waldbaden, was so viel bedeutet wie ein achtsames Bad in der Atmosphäre des Waldes zu nehmen. Es geht darum, den Wald mit allen Sinnen wahrzunehmen, was eine heilende Wirkung auf den Menschen hat. Seit geraumer Zeit befassen sich Biologen und Forscher mit diesem Thema und kommen zum Ergebnis, dass ein Waldspaziergang dafür sorgt, dass die Adrenalinausschüttung abnimmt, Blutdruck und Herzfrequenz sinken, somit der Stresspegel reduziert wird und die Abwehrzellen steigen. Der viele Sauerstoff und die ätherischen Öle, die Ruhe, all das tut unserem Körper und Geist einfach rundum gut.
Ich will natürlich gleich losstürmen, aber Monika sagt, dass wir keine Eile haben und nur schlendern werden. Wir bleiben kurz stehen und machen uns Gedanken, welche Bedeutung der Wald für uns hat. Wir werden aufgefordert, nicht mehr zu sprechen und ganz leise zu sein. Ist gar nicht so einfach sich so in Stille zu üben. Aber ich reiße mich zusammen und versuche natürlich genau zu befolgen, was unsere Expertin sagt und stillschweigend mitzumachen. Sie nimmt die Rolle der Vermittlerin ein zwischen Natur und Mensch. Wir bekommen Übungen auf, bei denen wir uns auf unsere Atmung und den Wald konzentrieren, tief und bewusst den Atem spüren, den Wald riechen und die Gedankenwelt einfach loslassen. So langsam merke ich wie ich zur Ruhe komme.
Wir werden eingeladen achtsam und langsam zu gehen und versuchen, in die Rolle einer Katze zu schlüpfen, die auf ihren vier Pfoten ganz sachte umherschleicht. Wenn wir den Eindruck haben, dass wir schon langsam gehen, dann sollen wir noch langsamer gehen. Durch die Langsamkeit entdecken wir den Wald neu. Damit wir den Wald mit allen Sinnen erfahren, erfühlen wir Dinge, erforschen an ihnen und schließen dabei die Augen.
Wir bekommen einige spannende Aufgaben. Eine davon ist es, Materialien im Wald zu sammeln und sich in der eigenen Hand ein schönes Bild zu gestalten. Am Anfang weiß ich echt nicht wie und wo anfangen, aber nach ein paar Schritten merke ich, wie toll es ist, mit diesen Naturelementen herum zu experimentieren.
Monika erzählt uns, dass immer mehr Menschen unter Stress, Unruhe und verschiedenen Krankheiten leiden und man hier all diese Wehwehchen ein klein wenig eindämmen kann. Der Wald ist wie eine kostenlose Apotheke, eine Art grüne Therapie.
Dieses erholsame Naturerlebnis im Wald ist unbeschreiblich und wir haben das Glück, dass nur ein paar Schritte genügen und wir schon ganz weit weg sind. Die Bewegung in der Natur und zu Fuß ist ein wahrer Genuss, macht den Kopf frei und bringt den Geist und den Körper wieder in Balance. Wir beschreiten neue Wege, brechen auf, so achtsam und entschleunigt wie noch nie. Ehrlich gesagt, hab ich gemeint, dass dieses Waldbaden was ganz Esoterisches ist, aber Monika hat mich total vom Gegenteil überzeugt.
Bewusst, entspannt und inspirierend. Entdecken auch Sie die Faszination Wald und spüren Sie den Puls der Natur, schöpfen Sie neue Energie aus ihr. Lassen auch Sie sich auf dieses Abenteuer ein und probieren Sie es aus, Sie werden es nicht bereuen. Darauf haben Sie mein Eulen-Ehrenwort!
Euer George