Herbstzeit ist Erntezeit im Apfelgebiet Meran und Umgebung. Täglich fahren fleißige Bauern mit ihren Traktoren vorbei. Von meinem Findling aus entdecke ich nicht nur Schlepper mit einer Ladung frischer Äpfel, sondern auch welche mit Trauben. Dass die hofeigenen Bio-Äpfel zu einem frischen Apfelstrudel verarbeitet werden ist mir bekannt. Aber haben Sie sich schon gefragt, wie bester Südtiroler Wein in Ihr Glas beim Abendessen kommt?
Natürlich habe ich mich wieder für Sie ins Zeug gelegt und bei unseren ExpertInnen ein wenig schlau gemacht.
Die besten Antworten auf 7 häufig gestellte Fragen zum Weinbaugebiet Südtirol finden Sie hier:
Aus Trauben entsteht Wein, aber wie genau?
Bis aus den Trauben aus den umliegenden Weinbergen elegante Weine werden, durchlaufen die Trauben sechs Verarbeitungsschritte. Vom Weinberg bis zur Flasche lauten diese:
>Weinlese >Keltern >Gärung >Klärung >Lagerung/Reifen >Abfüllung
Die Weinlese (Ernte) der Trauben erfolgt meistens von Hand. Anschließend werden die Trauben in den Genossenschaften gepresst, also gekeltert. Der gewonnene Most wird in Edelstahltanks bei genau kontrollierten und geringen Temperaturen langsam vergoren. Bei der Klärung werden dann kleinste Schwebeteilchen aus dem Wein gefiltert, sodass dieser pur und rein zur Lagerung gebracht werden kann. Diese erfolgt je nach Wein in Stahltanks und/oder Holzfässern und dauert bis zu mehreren Jahren. Zuletzt findet dann jedes Jahr die Abfüllung in Flaschen statt.
Warum bietet Südtirol die ideale Lage für guten Wein?
Südtirol bietet die verschiedensten Grundlagen für den Weinbau und schafft es somit, dass jede Menge verschiedener Traubensorten angebaut werden können.
Das Terroir umfasst alle natürlichen Merkmale, wie Bodenbeschaffenheit, Höhenlage, Temperaturen, Sonnenscheindauer, Niederschläge usw., die einem Wein seinen Charakter verleihen – im Fall von Südtirol einen unverwechselbar markanten Charakter.
So werden im kühleren Eisacktal elegante Weißweine angebaut und im Süden Südtirols vermehrt rote Rebsorten, die wärmere Temperaturen und eine geringe Höhenlage schätzen.
Mit 300 Sonnentagen im Jahr und einem milden, alpin-kontinentalen Klima ist Südtirol nicht nur eines der beliebtesten Urlaubsgebiete Europas, sondern auch ein hervorragendes Weinbaugebiet.
Für welche Rebsorten ist Südtirol bekannt?
Beim Rotwein sind vor allem die autochthonen Rebsorten Lagrein und Vernatsch nennenswert. Diese beiden Rebsorten werden ausschließlich in Südtirol angebaut, das heißt es sind heimische Rebsorten und nur bei uns zu finden. Beim Weißwein dominieren der Pinot Grigio und der hiesige Gewürztraminer, welcher aus dem Weindorf Tramin stammt. Vielleicht haben Sie auch schon mal ein Glas Vernatsch getrunken, er ist der beste Begleiter zur Südtiroler Marende.
Was bedeutet das Qualitätssiegel DOC?
Je nach Anbaugebiet wurden Schutzzonen definiert, welche mit dem sog. DOC-Siegel (kontrollierte Ursprungsbezeichnung) für hohe Qualität und geschützte Herkunft garantieren. 98,8 % der Weinbauflächen in Südtirol stehen unter DOC-Schutz und unterliegen damit strengen Qualitätsrichtlinien und Kontrollen.
In welcher Reihenfolge sollten die Weine getrunken werden?
In der Regel gilt Weißweine vor Rotweinen, trockene vor süßen, leichte vor schweren und junge vor älteren Tropfen.
Frage Nr. 6: Wird in Südtirol auch Sekt hergestellt?
Schon um 1900 gab es in Eppan eine Champagnerkellerei und den ersten Südtiroler Schaumwein. Auch heute noch wird in Südtirol Sekt hergestellt, verwendet werden dabei Trauben von Chardonnay, Weißburgunder und Blauburgunder. Die bekannteste Sektkellerei ist „Arunda“. Diese befindet sich auf 1.200m Meereshöhe und ist die höchstgelegene Sektkellerei Europas.
Frage Nr. 7: ist zwar keine Frage, aber ein cooler Funfact in Zahlen zum Abschluss:
davon sind 60% Weißwein
Ich bin überzeugt davon, es waren ein paar Informationen dabei, die Sie noch nicht wussten. Vielleicht sehe ich Sie ja bald auf unserer Terrasse mit einem guten Glas Südtiroler Wein in der Hand, wer weiß?
Nach all diesen Fragen habe auch ich Durst bekommen, allerdings gibt’s bei mir nur ein Schälchen Wasser. ;-)
Euer George