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TEIL 1 DES INTERVIEWS
Heute bin ich ein bisschen nervös und schon ganz aufgeregt. Ich darf nämlich wieder in die Rolle eines Reporters schlüpfen und ein Interview führen. Und zwar mit niemandem geringeren als mit der Geschäftsführerin des Tourismusvereines Partschins. Gleich zu Beginn springt der Funke über…bei mir auf jeden Fall. Das scheint mir ein bisschen wie beim Flirten zu sein. Mein Gegenüber ist mir sofort sympathisch und ich darf Frau Karin Thaler sogar duzen.
In Partschins wird eine Idee verfolgt, die das Thema Gesundheit grundlegend neu aufgestellt hat. Wo kommt die Idee her, welche Effekte sind dazu bereits belegt und wie realistisch ist es, dass gerade unsere Gäste auch im Urlaub an ihre Gesundheit denken?
Hinter dem Projekt „Gsund bleibm! Salute! Takecare!“ steht das Wissen, die Leidenschaft und der volle Einsatz des gesamten Tourismusvereines Partschins, allen voran der Geschäftsführerin Karin Thaler. Das neue holistische Gesundheitsbewusstsein ist groß. Die ExpertInnen scheinen in jüngster Zeit auf diesem Feld neue Akzente zu setzen, ein Stichwort lautet beispielsweise ganzheitliche Gesundheit.
Klingt nach einem richtig großen Projekt, wie kam es dazu?
Wir hatten schon vor einigen Jahren über die Euregio ein Ansuchen gestellt zur Untersuchung, was ein Wasserfall an medizinisch gesundheitlicher Wirkung hergibt. Diese Ansuchen wurden aufgrund von Formfehlern immer verworfen und es gab Stillstand. Danach wollten wir aber wirklich genau wissen, ob es gesundheitliche Vorteile gibt. So haben wir uns auf die Suche nach Universitäten gemacht, die uns solcherlei Messungen vornehmen könnten. Die Technische Universität München hat sich auf unser Schreiben gemeldet sich dazu bereit erklärt, einen Lokalaugenschein zu machen. Prof. Dr. Niesner war begeistert und hat 2015 die Untersuchungen vorgenommen, sogar mit einer zweiten Forschungsgruppe, die den ganzen Bereich der Hydrogeologie abgedeckt hat. Daraus entstand ein riesen Dokument an Informationen mit Zahlen, Daten, Fakten, die dann von Frau Prof. Dr. Dr. Angela Schuh der Ludwig Maximilian Universität München aufgearbeitet wurden. 2016 hatten wir dann ein Gutachten im Haus, wo wir uns überlegen mussten, was wir damit anfangen.
Was steht bei diesem Projekt im Fokus?
Im Fokus steht die gesundheitliche Prävention, die auch auf dem Gutachten der LMU vermerkt wurde. Es hat sich herausgestellt, dass wir mit dem Partschinser Wasserfall in Sachen Prävention all der gesellschaftlichen Krankheitsbilder, wie z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, allgemeine stressbedingte Erkrankungen (Burnout), die unser Alltag und unser Lebensstil mit sich bringen, super gut aufgestellt sind.
In eurem Projekt geht es um eine neue Art der Gesundheitsvorsorge. Für viele Menschen ist das ganz was Neues. Worum geht es da?
Es geht in erster Linie darum, das Bewusstsein zu schaffen, dass ich an meinem Lebensstil etwas verändern muss, bzw. kann. Meistens haben wir bis dahin schon irgendein Wehwehchen, das kleinere oder größere Beschwerden mit sich zieht. Unsere Konzept zielt darauf ab, dass ich mir schon vorher Gedanken mache und meinen eigenen Lebensstil hinterfrage. Befinde ich mich in vielen Stresssituationen, dessen ich mir gar nicht bewusst bin, dann erkenne ich, dass es nicht in Ordnung ist, wie mein Alltag abläuft. So entwickle ich das Bewusstsein, dass ich durch Vorsorge etwas im Hinblick auf meinem Lebensstil ändern muss. Wenn das Bewusstsein nicht da ist, kann ich nichts verändern.
Also wie genau funktioniert es, dass zum Beispiel gerade vom Partschinser Wasserfall ein positiver Gesundheitseffekt ausgeht?
Also wir wissen schon von unseren Großmüttern und Großvätern, dass Wasserfälle für die Gesundheit förderlich sind. Damals wurden Bronchitis - Patienten zum Wasserfall gebracht und sollten dort gut und tief durchatmen. Sie wussten zwar nicht den medizinischen Hintergrund, aber sie erkannten, dass es die Atembeschwerden lindert und die Lungen wieder frei macht. So habe ich es im Rahmen unserer Forschungen gelernt, dass die kleinsten Partikel, die man nicht sieht, diese Nanotröpfchen, sich mit den negativen Luftionen verbinden. Diese werden viel tiefer in die Lunge transportiert, als normalerweise. Die Atemwege werden somit gesäubert und Ablagerungen des Feinstaubes werden herausbefördert. Eine Stärkung der Atemwege für alle, vor allem für Stadtbewohner.
Vielleicht ist es ein neues Konzept, weil die Entwicklung in diese Richtung noch nicht so sehr bekannt ist. Wie siehst du das?
Die Entwicklung in unserer Gesellschaft ist, dass ich ganz einfach eine Tablette nehme, wenn ich irgendwo Schmerzen habe. Ich nehme hier ein „Pillele“ (südtirolerisch für eine kleine Pille), da ein Nahrungsergänzungsmittel und somit hat sich’s. Sicherlich spielt dabei auch der Faktor Zeit eine große Rolle. Wir haben ja keine Zeit mehr, uns mit uns selbst zu beschäftigen und zu schauen, wo kann ich etwas besser machen. Bei unserem Programm kann man schon mit einer kleinen Veränderung seine Gesundheit förderlich unterstützten. Unsere Gesundheitspsychologin weiß, wie gut den Leuten eine Stunde Meditation tun würde. Dabei werden Blockaden im Kopf frei und Ängste reduziert. Es geht schlicht und einfach darum, den ersten Schritt zu tun. Sobald man anfängt, merkt man sehr rasch, dass es eigentlich wenig bedarf, um einen etwas entspannteren und stressfreieren Alltag zu leben.
Gesundheit ist kein Gelegenheitshobby. Siehst du, dass es an der Zeit ist, die Menschen zu überzeugen, ein Umdenken einzuleiten?
Wie heißt es denn so schön, es geht darum, sich selbst zu lieben. Wenn wir ehrlich sind, vergessen wir das meistens. Dabei helfen uns unsere GesundheitspsychologInnen, die uns genau den Finger in die Wunde halten und uns zeigen, wo es hapert und noch Luft nach oben ist. In erster Linie sollen wir auf uns selbst achten, dass es uns gut geht. Danach können wir auch auf die anderen schauen und denen helfen. Es ist gut, wenn wir mental gestärkt und körperlich fit unseren Alltag bewältigen. Die täglichen Situationen meistern. Es liegt an uns selbst, den ersten Schritt zu tun. Ein kleiner Funke gesunder Egoismus wäre sehr förderlich für die eigene Gesundheit und die Prävention.
All den Grundgedanken dieses Projektes hier in einigen Sätzen gerecht zu werden, ist gar nicht so einfach. So viele Ideen. Unser Gespräch hat heute länger gedauert, viel länger. Umso mehr weiß ich es zu schätzen, dass sich Karin für mich die Zeit genommen hat. Der nächste Termin steht bei ihr schon vor der Tür und ich will nicht länger stören. Ich bin ja noch gar nicht fertig geworden mit meinem Interview. Ich hab noch einige interessante Fragen vorbereitet. Wir einigen uns, dass wir unser Gespräch an einem anderen Tag fortsetzen. Ich bedanke mich ganz herzlich und freue mich schon auf unser nächstes Treffen.
Seid ihr auch schon gespannt auf Teil 2 unseres Interviews ☺?
Euer George